Wiederaufbau Yangri Academic Center / Update vom 22. Juni

Liebe Freunde

Ich bin so dankbar berichten zu können, dass die Situation vor Ort sich etwas stabilisiert hat.


Entwicklung der Flutsituation

Während der vergangenen 24 Stunden gab es nur leichten Regen. Der Fluss führt immer noch sehr viel Wasser, aber scheint sich beruhigt zu haben. Inzwischen hat sich unser Team ein etwas genaueres Bild von der Lage im Yangri-Tal machen können. Aufgeteilt in drei Gruppen haben sie die Dorfgemeinden Yangri, Dhale, Thale, Tashiwa, Sunchaur, Bangdang und Praato besucht. Dhale wurde evakuiert wegen massivem Erdrutsch, Thale ist OK, Tashiwa ist vollkommen dem Erdboden gleichgemacht, Sunchaur ist grösstenteils zerstört, Bangdang und Praato sind zerstört. Es gibt keine Möglichkeit, zu Fuss nach Ripaar und Larke zu kommen.

Tragischerweise verwandelte sich der einige Kilometer westlich von Yangri gelegene Melamchi River ebenfalls durch Sturzfluten in einen gewaltigen Strom und riss alles mit, was sich ihm in den Weg stellte. Im untenstehenden kurzen Filmclip erhalten Sie einen Eindruck vom Ausmass der Zerstörung.

Filmclip Flutkatastrophe Yangri

Die Flutkatastrophe hat sich inzwischen auch auf andere Teile Nepals ausgeweitet. Viele der grossen Flüsse treten über die Ufer und die Situation entwickelt sich zu einer nationalen Notlage. Ganz zu schweigen davon, dass auch immer noch COVID herrscht.

Der Wasserpegel ist unterdessen tiefer geworden. Häuser wurden weg- oder unterspült – wie hier eines der Häuser des Yangri Academic Center (s. auch Bild unten)

Der Wasserpegel ist unterdessen tiefer geworden. Häuser wurden weg- oder unterspült – wie hier eines der Häuser des Yangri Academic Center (s. auch Bild unten)

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Wie geht es den Menschen im Yangri-Tal?

Wundersamerweise sind im Yangri-Tal keine Menschen ums Leben gekommen. Flussabwärts sieht die Situation leider anders aus. Inzwischen haben wir mehrere Ladungen an Hilfsgütern erhalten: Zelte, Nahrungsmittel, Kleider, Decken und Abdeckplanen. Die lokale Regierung hat darum gebeten, dass unsere Mitarbeitenden die Verteilung der Hilfsgüter übernehmen. Für morgen sind direkte Flüge mit Hilfsgütern nach Larke und Ripaar geplant. Mich erinnert die Situation sehr stark an die Zeit direkt nach dem Erdbeben 2015.

Erste Hilfsgüter sind via Helikopter eingetroffen. Unsere Mitarbeitenden übernehmen die Verteilung.

Erste Hilfsgüter sind via Helikopter eingetroffen. Unsere Mitarbeitenden übernehmen die Verteilung.

Wie geht es dem Himalayan-Life-Team?

Sonam berichtet, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort gut läuft. Die Stimmung in unserem Team ist ebenfalls gut. Unser Team setzt weiterhin alles daran, die Menschen vor Ort mit Hilfsgütern zu versorgen und die Familien aufzusuchen, deren Kinder im Yangri Academic Center (YAC) zur Schule gehen.

Sieben Frauen aus unserem Team und drei Babies wurden am 19. Juni mit einem Militärhubschrauber nach Kathmandu ausgeflogen. Der Rest des Teams hat beschlossen in Yangri zu bleiben, um vor Ort Nothilfe zu leisten und die Familien unserer Schülerinnen und Schüler zu besuchen.



Nächste Schritte

Ich habe mit Sonam, unserem Verantwortlichen vor Ort, besprochen, dass er unser Team zu Fuss ins höher gelegene Thale evakuiert, falls es nochmals heftige Regenfälle gibt, die länger als 12 Stunden andauern.

Sobald die Strasse nach Yangri wieder befahrbar ist – die Behörden sprechen von etwa 10 Tagen –, werden wir unsere Mitarbeitenden aus dem Yangri-Gebiet holen und mit ihnen zusammen längerfristige Massnahmen überlegen.

Die Strasse nach Yangri ist zur Zeit nicht passierbar.

Die Strasse nach Yangri ist zur Zeit nicht passierbar.



Daniel Bürgi
CEO Himalayan Life

Weitere Bilder, die uns aus Yangri erreicht haben:

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Peter Schaeublin2021